Der Bürgermeister übergibt den französischen Revolutionstruppen die Stadtschlüssel. Ein Zeichen der Unterwerfung: ganz Paris feiert, die Massen bejubeln die Schlüssel als Kriegstrophäen. Seitdem befinden sie sich im französischen Nationalarchiv. In Köln bricht die Moderne an. Bis 1814 gehört Cologne zu Frankreich. Köln war schon im Mittelalter eine Großstadt, umgeben von gewaltigen Mauern. Mächtige Torburgen öffneten den Weg in die Stadt. Um die Schlüssel zu diesen Toren ranken sich Legenden – und auch um ihren Träger, den Kölner Bauer. Welche Schlüssel übergeben die Kölner den Franzosen? Und wie kommt es, dass auch im Kölnischen Stadtmuseum ein solcher Schlüsselbund erhalten ist? Wie gelangt ein Kölner Stadtschlüssel nach Moskau, wo man ihn noch heute im Museum zeigt? Und welche Schlüssel trägt der Kölner Bauer alljährlich im Karneval? Basierend auf deutschen und französischen Quellen rekonstruiert der Autor Mario Kramp wie in einem Tagebuch die spektakulären Ereignisse von 1794 und beleuchtet in einer historischen Rückblende Kölner Geschichten und Mythen. Ein reich illustriertes Buch, entstanden unter Beteiligung der Archives nationales de France. Das Geheimnis der Kölner Stadtschlüssel: Ein turbulentes Abenteuer mit kölscher Pointe.
Mario Kramp Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2022
Man hat etwas gegen Sie vor
Kurt Tucholsky in Köln 1928/29. Als der Schriftsteller erkannte, dass die Nazis nicht mehr zu stoppen sind. Biographie über Tucholsky und das Ende der Weimarer Republik
Mario Kramp begleitet Kurt Tucholsky bei seinen Auft„ritten in Köln in den Jahren 1928 und 1929. Dort liest der berühmte Publizist aus seinen Werken, spricht über das Sexualstrafrecht oder über Frankreich. Unterdessen vergi„ftet sich die politische Atmosphäre. In der Gesellschaft„ nehmen Empörung, Hass und Bedrohungen zu – auch gegen den Schriftsteller. Rechtsextreme beherrschen immer stärker den Diskurs, das liberale Bürgertum und die Presse reagieren kleinlaut oder schweigen.Bei den Lesungen bekommt er den „Knacks seines Lebens“, sagt Tucholsky, denn er muss erkennen, dass der Aufstieg des Faschismus nicht mehr zu verhindern ist. Anhand von Presseartikeln, Briefen und Augenzeugenberichten beschreibt Mario Kramp erstmals Tucholskys Kölner Auft„ritte als historisches Drama in mehreren Akten. In den Hauptrollen: ein mutiger Rundfunk-Intendant, ein Buchhändler, ein Warnender, ein prominenter Augenzeuge, ein Freund, die Geliebte und die Ehefrau. Mit Witz und Verve, mit bissiger Kritik – und mit einem düsteren Finale.
- 2020
Mord im Parlament
Ein vergessenes Gemälde von Joseph Nicolas Robert-Fleury, oder: Wie Geschichtsbilder entstehen
In der Gemäldesammlung des Fürsten Alexander zu Sayn-Wittgenstein findet sich zwischen lauter höfischen Porträts ein erstaunlich blutrünstiges Werk. Das Bild zeigt, wie eine Masse aufgebrachter französischer Revolutionäre ein Parlament stürmt, um dem schockierten Sitzungspräsidenten ihre schauerliche Trophäe entgegen zu strecken: einen abgeschlagenen Kopf auf einer Pike.0Dargestellt ist der dramatische Höhepunkt der Revolte der Sansculotten am 20. Mai 1795 ? an diesem Tag kommt es mitten im französischen Parlament zur brutalen Ermordung des Abgeordneten Jean Bertrand Féraud. Der Aufstand ist wenige Tage danach ebenso brutal niedergeschlagen.0Das Gemälde des in Köln geborenen Joseph Nicolas Robert-Fleury entsteht 35 Jahre später als Beitrag zu einem Wettbewerb. Insgesamt 117 Künstler konkurrieren um die Ausgestaltung der Pariser Nationalversammlung. Das Bürgerkönigtum versucht damit, die Historienmalerei für politische Zwecke einzuspannen. Vergebens: keines der Gemälde findet jemals Eingang in den Plenarsaal.0Die beschriebene Episode steht am Anfang der Herausbildung europäischer Parlamente. Hinter der von Mario Kramp spannend erzählten Geschichte um das vergessene Revolutionsgemälde verbergen sich grundlegende Fragen der politischen Ikonografie und des Verständnisses von Demokratie in den Plenarsälen der Volksvertreter
- 2017
Der Kölner Heumarkt ist im Laufe der Zeit vieles gewesen: geschäftig und bunt, laut und verrucht, reich und modern aber vor allem eines – urkölsch. Der spannenden und abwechslungsreichen Historie des beliebten Platzes gehen die renommierten Kölner Geschichtsexperten Marius Kramp und Marcus Trier in dieser Neuerscheinung auf den Grund: Vom toten Rheinarm über den mittelalterlichen Warenumschlagplatz bis zum Epizentrum des Karnevals. Immer schon ein Ort des Austauschs und der Begegnung avancierten der Heumarkt und die umliegenden Straßenzüge zum zentralen Warenumschlagplatz der Stadt. Symbol für die große wirtschaftliche Bedeutung des Heumarkts ist seit jeher die Erzbischöfliche Münze – seit dem 11. Jahrhundert wurde von dort der Kölner Geldmarkt sprichwörtlich „geprägt“. Nach erfolgreichen Stationen am Waidmarkt und Eigelstein nimmt der dritte Band der beliebten Reihe „Schauplatz Kölner Geschichte“ die Leser mit, zu einem weiteren geschichtsträchtigen 2000 Jahre alten Ort. Eine historische Entdeckungsreise, die anlässlich der gemeinsamen Ausstellung vom Kölnischem Stadtmuseum und Römisch-Germanischen Museum erscheint. Wie immer kreuz und quer aber vor allem: „drunter und drüber“.
- 2011
Der kolossale Geselle
Ansichten des Kölner Doms vor 1842 aus dem Bestand des Kölnischen Stadtmuseums
- 191 Seiten
- 7 Lesestunden
Der Dom ist das Wahrzeichen Kölns und ein UNESCO-Weltkulturerbe seit 1996. Der gotische Bau, dessen Grundstein 1248 gelegt wurde, blieb bis 1560 unvollendet. Die Vollendung zwischen 1842 und 1880 lenkte das internationale Interesse auf die beeindruckenden Türme und die moderne Großbaustelle. Der gotische Domchor gilt als Höhepunkt der Kathedralgotik und der neugotisch vollendete Bau als Ideal der gotischen Kathedrale. Seine Türme sind ein markantes Symbol für Köln. Doch der Dom vor 1842, als unvollendeter „kolossaler Geselle“, war ganz anders. Heinrich Heine beschrieb ihn 1844 als düster und unvollständig, wobei der Baukran auf dem Südturm das eigentliche Erkennungszeichen war. Diese Zeit und der weniger bekannte Aspekt des Doms werden in diesem Band behandelt. Die bedeutendste Sammlung früher Domansichten im Kölnischen Stadtmuseum übertrifft die Bestände des Doms und des Dombauarchivs. Die Sammlung begann nach 1842, als der Weiterbau startete, doch die Stadt hatte bereits zuvor historische Darstellungen des Doms zusammengetragen. Bei der Gründung des Historischen Museums 1888, acht Jahre nach der Domvollendung, gehörten zahlreiche Ansichten des Doms zu den ersten Beständen. Einige der ältesten Blätter stammen aus der Sammlung Wallraf und zeigen Details aus dem 14. Jahrhundert.
- 2000
