Stadtrundfahrt
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Der letzte Wille des Vaters: Sein Sohn soll mit dem Sarg im Kofferraum zu einer bizarren Stadtrundfahrt aufbrechen. Xaver fügt sich, obwohl er ihn wie seine Mutter haßt. Dieser Ausflug führt Vater und Sohn zu einem ehemaligen Cellolehrer, zu einer Liebesbriefschreiberin, zum verschrobenen Onkel mit der Sopranstimme - kreuz und quer durch das weiß-blaue M. Schnell zerbröckeln Xavers Träume vom harmonischen Luxusleben, denn alle Stationen stehen in rätselhafter Beziehung zu seiner Schwester, die sich Jahre zuvor das Leben genommen hat. Sehr leise erzählt Dietmar Eder neben der grotesken Totenreise auch die Schicksale von Xavers Mutter, die nach dem Tod ihres Mannes endlich auflebt, und die seiner Freundin Sarah nach einer Abtreibung. Die Lebensentwürfe aller drei werden ins Groteske überdreht und dabei mit grimmiger Ironie unsere Münchenbilder neu ausgeleuchtet. Lässig schaltet Dietmar Eder von einem Programm zum anderen, von einer Fantasie-und Wahngeschichte zur nächsten. Ein klug komponiertes Debüt, das mit erstaunlicher Leichtigkeit zwischen Free Jazz und Blasmusik hin- und herpendelt.